Meitingen. Am Donnerstagabend lud die CSU im Augsburger Land mit der Kreistagsfraktion zum Wirtschaftsempfang. Hochkarätige Vertreter von Politik und Wirtschaft kamen ins Gespräch. Die Noten für die heimische Politik fielen gut aus, Kritik gab es für die Bundesregierung.
Die Begrüßung beim Wirtschaftsempfang der CSU übernahm die Heimatabgeordnete Carolina Trautner, die „Optimismus und Zuversicht“ für die Zukunft empfahl und damit ein Bekenntnis zur sozialen Marktwirtschaft verband, die der Erfolgsgarant Deutschlands sei und bleibe. Diesbezüglich wies sie auch auf die Initiativen des Freistaates hin, der etwa mit der Hightechagenda heute die Grundsteine für den Wohlstand von morgen lege. Dass hingegen bundespolitisch bedingte Energieunsicherheit Deutschland einbremse, kritisierte Trautner nachdrücklich.
Hieran knüpfte Alexander Miehling, Standortleiter für das weltweit agierende Unternehmen SGL Carbon in Meitingen, an. Die Graphit- wie auch Carbonfaserherstellung sei zwar energieintensiv, ermöglicht aber vielen Industriebereichen innovative und nachhaltige Anwendungen und ist somit ein echter Standortvorteil für das gesamte Land. Er erinnerte jedoch auch an den globalen Wettbewerbsdruck, der durch hohe Energiepreise entstünde und für Bayern zum Nachteil werde.
Dr. Dietrich Gemmel, Vorstandsmitglied der Lechwerke, hob diesbezüglich die Bedeutung des Lechs und der Wasserkraft, wie dies für beide Unternehmen historisch gewachsen sei, hervor. „Technische Umsetzung auf allen Wertschöpfungsstufen bei gleichzeitiger Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit“, skizzierte er als maßgebliche Aufgabe für die Energiepolitik. Denn die rasante Zunahme von Ökostromanlagen – etwa Solaranlagen – zeige zwar einen grundsätzlich positiven Trend auf, stelle aber die Energieunternehmen vor immense technische und nicht zuletzt finanzielle Herausforderungen, die nur gemeinsam bewältigt werden können.
„Wir arbeiten mit Hochdruck an der grünen, regionalen und digitalen Zukunft im Südwesten Bayerns. Als Partner der Region bereitet LEW den Weg in die nachhaltige Zukunft“, so Dietrich Gemmel.
Direkt in das Wohnzimmer der Zuhörer führte Markus Knöpfle, Geschäftsführer von ÖkoFEN, dem innovativen Hersteller von Holzpelletheizungen aus Mickhausen. Er lobte den Einsatz von Markus Ferber im EU-Parlament, wo „Selbstverständlichkeiten ins Wanken geraten seien“, nämlich dass Holz als Energieträger zukunftsfähig und nachhaltig ist. Gerade in diesem Bereich seien die technischen Entwicklungen enorm, weshalb hier bezahlbare Alternativen zu fossilen Ölheizungen für Ein- und Zweifamilienhäuser vorhanden sind.
„Heizungen müssen zum Gebäude passen und dürfen nicht aus ideologischen Gründen politisch vorgegeben werden“, begründete er seinen Appell für Technologieoffenheit.
Der Europaparlamentarier Ferber nahm dies als Vorlage für seinen politischen Impuls: „Wir haben uns in der energiepolitischen Debatte zu wenig auf die Faktoren der Verlässlichkeit sowie Netzstabilität und Preisstabilität konzentriert, sondern eindimensional in die Enge gedacht.“ Gesamteuropäisch erhalte er eine einhellige Rückmeldung seitens der Parlamentskollegen, nämlich, dass den deutschen Sonderweg niemand mitzugehen bereit wäre. Deutschland profitiere hier in hohem Maße von der Europäischen Union, da nur dank des gemeinsamen Stromnetzes „in Deutschland nicht die Lichter ausgehen“. Der ausgebildete Ingenieur Ferber warb mithin für eine ideologiefreie Energiepolitik, welche technische Realitäten anerkenne, mit der Nutzung von Geothermie, Wasserkraft und Biomasse ebenso wie der von Sonne und Wind. „Technologieoffenheit ist das Schlagwort der Stunde und bringt letztlich tatsächlich Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit und Finanzierbarkeit in ein gesundes Gleichgewicht“, schloss Ferber seinen Impuls.
Die Diskussionsrunde sparte dabei nicht mit Kritik an aktuellen energiepolitischen Maßnahmen. So sei etwa das letztjährige Heizungsgesetz zu kurz gedacht gewesen und so zum Konjunkturprogramm für Ölheizungen geworden. Auch Pläne für innerdeutsche Strompreiszonen seien laut Ferber „Gift für den Maschinenraum der Republik, nämlich den leistungsstarken Süden.“ Letztlich sei die Verfügbarkeit günstiger und wettbewerbsfähiger Energie die Überlebensfrage für die deutsche Wirtschaft schlechthin.
Seitens der Unternehmerschaft wurde an die Politik auf allen Ebenen ein eindringlicher Appell für Verlässlichkeit, Innovationsbereitschaft, die Schaffung eines innovationsfreundlichen Klimas sowie die Synchronisation und Beschleunigung von bürokratischen Verfahren gerichtet.
Das Lob seitens der vertretenen Unternehmen für die örtlichen Behörden, in Meitingen und im Landkreis, griff Lorenz Müller, Fraktionsvorsitzender der CSU im Kreistag, dankend auf: „Als Kreistagsfraktion haben wir genau Sie im Blick. Wir schaffen Bildungsmöglichkeiten und einen lebenswerte Heimat, das sind erfolgreiche Antworten auf den Fachkräftemangel und auch mit Blick auf die Energieberatung wie die Genehmigung und Ausweisung von Gebieten zur Energieerzeugung treiben wir mit unserem Landrat an der Spitze diese Themen an.“
Dies zeige, so Müller, dass es eben nicht egal sei, wer regiert, „weder in der Kommune noch im Landkreis Augsburg oder in Europa.“
(Autor: Dr. Ludwig Lenzgeiger)
Zum energiereichen Austausch mit der Wirtschaft lud die CSU unter Federführung von Carolina Trautner, MdL, Fraktionsvorsitzendem Lorenz Müller und MdEP Markus Ferber.
Im Februar wurde die Neusäßer Stadthalle und damit der Landkreis Augsburg für einen Tag zum Mittelpunkt des bayerischen Metzgerhandwerkes. Auch die CSU-Kreistagsfraktion war beim Metzgercup vertreten.
Nicht allein Ministerpräsident Dr. Markus Söder kam, um sich mit den Fleischandwerkern auszutauschen, sondern auch die CSU-Fraktion im Landkreis Augsburg nutze die Gelegenheit, um sich von dem Können der bayerischen Metzgerinnen und Metzger in der Neusäßer Stadthalle zu überzeugen.
Mit Richard Greiner, zugleich Hausherr, und Sabine Höchtl-Scheel, selbst Metzgermeisterin und aktiv im Fleischerverband, mischten sich zwei Mitglieder der Kreistagsfraktion unter die über 500 Gäste. So konnten sie das "bayerische Lebensgefühl", das die Metzger garantieren, wie Landesinnungsmeister Konrad Ammon festhielt, unmittelbar miterleben und dieses natürlich zusammen mit Staatskanzleichef Dr. Florian Hermann auch ausgiebig kosten. Zusammen mit Fachpolitikern wie dem CSU-Abgeordneten im Landtag Andreas Kaufmann, wiederum selbst Metzger, der 9. Bayerischen Weißwurstkönigin Elisabeth I. und dem Deutschen Meister im Fleischerhandwerk Rudolf Kramer erlebten sie die zahlreichen Auszeichnungen der Mitglieder der bayerischen Metzgerinnungen für eine große Vielfalt und hohe Qualität der Produkte.
Bei allem Grund zur Freude seien gleichwohl deutliche Worte im Hinblick auf die Bundesregierung nötig, die es den Metzgern aufgrund der geplanten Steuererhöhung für Fleisch sowie der grundsätzlichen Kritik an diesem Lebensmittel alles andere als leicht mache, wie Sabine Höchtl-Scheel klarstellt.
Richard Greiner bezieht als Bürgermeister und Kreisrat zudem deutlich Stellung für das Handwerk: "Energiepreissteigerungen, Bürokratie und Teuerungen in allen Bereichen sind unnötige Belastungen für den unternehmerischen Mittelstand. Seitens der Kreistagsfraktion setzen wir konsequent auf Wertschätzung des Handwerks und der Produkte in allen Branchen, auf Wirtschaftsförderung und auf eine Willkommenskultur für Gründe, in traditionellen wie neuen Bereichen."
Manchmal befasst sich der Kreistag auch mit den schönen Künsten, aktuell entsteht ein Künstlerhaus im alten Weiherhof bei Döpshofen.
Im Süden von Gessertshausen, direkt am kleinen Flüsschen Schwarzach, liegt ein ganz besonderer Ort: das Kloster Oberschönenfeld. Für Naturfreunde ist er Ausgangspunkt für ausgiebige Waldspaziergänge. Und es ist ein Ort zum Verweilen. Neben vielem anderen finden Kunstliebhaber hier die Schwäbische Galerie mit zeitgenössischen Werken herausragender Künstler aus der Region. Gut zwei Kilometer weiter südlich befindet sich der Weiherhof. Der ehemalige Einsiedlerhof wird aktuell zu einem Künstlerhaus umgebaut. In dem barocken Gebäude wird es nach der Sanierung ein Wald-Atelier und Räume für Kulturforen geben. In einem Depot können Kunstgegenstände sachgerecht gelagert werden. Und wenn Kinder und Jugendliche in den angebotenen Seminaren Kunst selber erleben, wird es voraussichtlich zu Ende sein mit der Einsiedelei.
2026 soll der Kunstraum Weiherhof eröffnet werden. 20 Millionen Euro werden der Neubau des Depots und die Sanierung für das zukünftige Künstlerhaus kosten. Dabei handelt es sich um ein Projekt des Bezirks Schwaben. Der Landkreis beteiligt sich 25 Prozent an den Kosten.
Der CSU-Fraktion im Kreistag liegt das Projekt besonders am Herzen, sind es doch solche kleinen Besonderheiten, die den Landkreis Augsburg so liebens- und lebenswert machen. CSU-Kreisrätin Sabine Höchtl-Scheel ist Mitglied im Arbeitskreis Volkskundemuseum Oberschönenfeld. Sie sagt, „Kultur muss lebendig sein. Das bedeutet auch, im Hier und Jetzt gelebt und unseren Landkreis-Bürgern zugänglich gemacht werden.“ Im November 2023 haben die Arbeiten mit dem Aushub für das Depot, begonnen. Der alte Stadl soll für die Haustechnik und beispielsweise Schmiedearbeiten umgebaut werden und im Hauptgebäude finden Künstler ein Atelier auf Zeit. Und damit alles für die Zukunft gut gerüstet ist, wird CO2 – neutral gebaut.